Szintigraphie
Die Szintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren mit dem Körpergewebe dargestellt wird. Die erstellten Bilder nennt man Szintigramme. Hierzu wird eine schwach radioaktive Substanz (Gammastrahlen mit kurzer Halbwertszeit) über eine Vene in den Körper eingebracht. Je nach Beschaffenheit reichert sich die Substanz im Zielorgan an.
Mit einer speziellen Kamera (Gammakamera) wird dann die Strahlung aufgezeichnet. Mittels Computer wird ein Bild (Szintigramm) der untersuchten Körperregion erstellt, das auch die Funktion des Organs zeigt. Eine verstärkte Stoffwechselaktivität kann z. B. auf Entzündungsherde oder Tumore hindeuten, eine verminderte Aktivität kann auf abgestorbenes Gewebe hinweisen.
Meist wird ein Szintigramm erstellt zur Untersuchung von Schilddrüse, Knochen, Herz, Nieren und Lunge. Vor Operationen kann die Darstellung des so genannten Wächterlymphknotens durchgeführt werden.
Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei. Die Strahlenbelastung des Patienten ist gering und vergleichbar mit einer Röntgenuntersuchung. Außerdem wird die Substanz später vom Körper wieder ausgeschieden.
Was ist zu beachten?
Bei schwangeren und stillenden Patientinnen sollte eine Szintigraphie nur in absoluten Ausnahmefällen durchgeführt werden.
Schilddrüsenszintigraphie
Die Schilddrüsenszintigraphie dient dazu, die Hormonproduktion im „Foto“ sichtbar zu machen.
Findet man in der Schilddrüse einen knotigen Bezirk, muss geklärt werden, welche Bedeutung dieser hat und auch ob eine Behandlung erforderlich ist. Hierfür ist es wichtig zu wissen, ob in dem knotigen Bezirk Hormon produziert wird oder nicht. Ist der Knoten überaktiv (man sagt hierzu auch „heißer“ Knoten), so produziert er vermehrt Hormone. Ist der Knoten wenig aktiv (man sagt hierzu auch „kühler“ oder „kalter“ Knoten), so produziert er Hormone in geringerem Ausmaß.
Diese Unterscheidung ist heute sehr einfach und schnell möglich. Zur Durchführung der Szintigraphie wird ein Mittel (Technetium-Pertechnetat) in eine Armvene gespritzt. Es handelt sich hierbei nicht um ein Kontrastmittel. Im Gegensatz zu jodhaltigen Kontrastmitteln gibt es hierauf keine Unverträglichkeits-Reaktionen.
Dieses Mittel lagert sich nach einigen Minuten in der Schilddrüse ein. Nach der Injektion und einer Wartezeit von ca. 10 -15 Minuten setzen Sie sich vor eine Gammakamera (s.Foto). Hier wird für ca. 5 Minuten eine Aufnahme angefertigt. Sie können während dieser Zeit ganz normal schlucken und atmen. Am Ende der 5 Minuten hat die Kamera aufgezeichnet, welche Zentren stärker oder weniger aktiv sind.
Das Untersuchungsergebnis wird vervollständigt von den Schilddrüsenlaborwerten. Diese Werte werden in unserer Praxis bestimmt. Die Bestimmung der Werte benötigt einige Stunden. Daher liegen die Blutwerte meist erst gegen Abend oder am nächsten Tag vor.
Am Ende der Untersuchung teilen wir Ihnen mit, was wir gefunden haben. Da oft die Laborwerte eine wichtige Rolle spielen für das Gesamtbild und diese oft erst am Folgetag vorliegen, ist der Arzt/ die Ärztin nicht immer in der Lage unmittelbar eine abschließende Bewertung vorzunehmen.
Der überweisende Arzt erhält von uns einen Brief, in dem ihm sowohl alle Ergebnisse als auch ein Behandlungsvorschlag mitgeteilt werden. Dieser Brief erreicht Ihren überweisenden Arzt etwa 7-10 Tage nach Ihrer Vorstellung in unserer Praxis. Der überweisende Arzt kann Ihnen dann alles über die Ergebnisse und eine eventuell erforderliche Behandlung berichten.
Wie viel Zeit müssen Sie für den Praxisbesuch veranschlagen? Für Anmeldung, ggf. kurze Wartezeit, Arztgespräch, Ultraschall, Blutabnahme und ggf. Szintigraphie sowie Abschlussgespräch sollten Sie insgesamt etwa 60 Minuten einplanen. Bei unplanmäßigen Notfällen kann sich der Ablauf (selten) auch schon mal leicht verzögern.