Herzszintigraphie
Was ist eine Herz- bzw. Myokardszintigraphie?
Diese Untersuchung wird durchgeführt bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen des Herzmuskels oder auch, wenn unklar ist, welche von bereits bekannten Herzkranzgefäßverengungen (Stenosen) so schwerwiegend sind, dass hier z.B. eine solche Engstelle aufgeweitet oder gar durch einen Bypass überbrückt werden muss.
Vorbereitung
Zur Untersuchung sollten Sie möglichst nüchtern kommen. Diabetiker dürfen ein leichtes Frühstück einnehmen. Vor der Untersuchung dürfen Sie 12 Stunden zuvor keine koffeinhaltigen Getränke/Speisen zu sich nehmen: Kein Kaffee, Tee (schwarz/grün), Colagetränke, Schokolade, Kakao, koffeinhaltige Medikamente (Schmerzmittel).
Etwas (Mineral-)Wasser ist erlaubt.
In der Regel müssen bestimmte Medikamente vor der Untersuchung abgesetzt werden.
Untersuchungsablauf
Belastung
Diese erfolgt meist auf einem Fahrradergometer mit gleichzeitiger Ableitung eines EKGs. Bei der höchsten Belastungsstufe wird eine schwach radioaktive Substanz in eine Vene injiziert, die sich dann entsprechend der Durchblutung zu diesem Zeitpunkt im Herzmuskelgewebe anreichert. Nach der Fahrradbelastung folgt zunächst eine Frühstückspause und danach die ersten Aufnahmen des Herzens.
Statt einer Fahrradergometrie kann als Belastungsverfahren auch eine Infusion von einem gefäßerweiternden Medikament erfolgen (z.B. wenn der Patient nicht Fahrrad fahren kann, bestimmte Medikamente einnehmen muss oder auch bei manchen EKG-Veränderungen).
Ruheuntersuchung
Als zweiter Teil folgt dann eine Untersuchung in körperlicher Ruhe. Hierzu erfolgt eine zweite Injektion eines Durchblutungsmarkers, dann eine zweite Frühstückspause und weitere Kameraaufnahmen des Herzens.
Insgesamt sollten Sie 4 bis 5 Stunden Zeit für die gesamte Untersuchung einplanen. Warum so lange? Die eingespritzte Substanz wird langsam aus dem Blut geklärt. Daher gibt es nach der jeweiligen Spritze eine Pause. Ohne diese Pause würde man keine gute Bildqualität erhalten.
Komplikationen/Nebenwirkungen
Es können grundsätzlich die gleichen Komplikationen wie bei jeder stärkeren Belastung auftreten, wobei bei dieser Untersuchung jedoch ein/e Arzt/Ärztin anwesend ist.
Seltene Komplikationen sind z.B. Herzrhythmusstörungen, plötzliche Lungenstauung bei Herzschwäche oder auch ein Herzinfarkt.
Die verwendete schwach radioaktive Substanz ist sehr gut verträglich, es gibt keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Die Strahlenexposition ist insgesamt etwas niedriger als bei einem CT der Bauchorgane (ca. 8 mSv, die natürliche jährliche Strahlenexposition beträgt etwa 2,4 mSv).