Knochenszintigramm
Die Knochen-(Skelett)Szintigraphie dient als Ergänzung zur Röntgendiagnostik bei Knochenerkrankungen. Hinsichtlich bestimmter diagnostischer Fragestellungen ist diese Methode dem Röntgen überlegen. Typische Einsatzbereiche sind z.B. die Abklärung von Gelenk- oder Rückenbeschwerden hinsichtlich genauer Lokalisation und Ursache. Gelenkentzündungen können genau beurteilt werden. Die Knochenszintigraphie wird u.a. auch eingesetzt, um bei bösartigen Prozessen ein Übergreifen der Geschwulst auf den Knochen zu beurteilen. Auch Knochenbrüche, die im Röntgen nicht sichtbar sind, können mit Hilfe der Skelettszintigraphie aufgezeigt werden.
Praktisches Vorgehen
Zuerst werden ca. 1-2 ml einer gut verträglichen Substanz in die Armvene injiziert. Unmittelbar darauf werden die ersten Bilder an einer Kamera (sogenannte Gammakamera, siehe Bild) angefertigt. Die Aufnahme macht auch Menschen mit Platzangst in der Regel keinerlei Probleme.
Dann haben Sie „Pause“. Für etwa 1,5 – 2 Stunden. Warum so lange? Die eingespritzte Substanz wird langsam aus dem Blut geklärt. Ohne diese Pause würde man keine gute Bildqualität für die nachfolgenden Aufnahmen erhalten. Sie können, wenn Sie wollen, die Praxis in der Pause verlassen. Hilfreich ist es, während der Pause gut zu trinken. Das verbessert zum einen die Bildqualität und hilft auch, die Gesamtstrahlung noch weiter zu reduzieren. Zum festgesetzten Zeitpunkt wird dann zum zweiten Mal ein Bild mit der Gammakamera angefertigt.
Häufig kann der Befund schon unmittelbar nach der Untersuchung besprochen werden. Bei einigen Untersuchungen ist jedoch eine technisch aufwendige Datenverarbeitung am Computer erforderlich. In diesen Fällen steht das Untersuchungsergebnis nicht unmittelbar nach den Aufnahmen zur Verfügung. Der Befund wird dem überweisenden Arzt in jedem Fall per Post zugesandt. In eiligen Fällen können Sie den Befund auch selber erhalten oder der überweisende Kollege erhält den Bericht schnellstmöglich per Fax.
Nebenwirkungen
Das Einspritzen der injizierten Substanz (”Technetium-HDP”) wird vom Patienten außer dem unvermeidlichen kleinen “Piks” nicht bemerkt. Es kann nicht zu körperlichen Reaktionen auf die Substanz kommen. Es handelt sich auch nicht um ein Röntgen-Kontrastmittel und enthält kein Jod. Daher kann die Untersuchung auch bei Menschen mit Kontrastmittelallergie problemlos durchgeführt werden. Die injizierte Substanz strahlt schwach. Die Gesamtstrahlung für den Patienten über die gesamte Zeit liegt in einem niedrigen Bereich. Sie entspricht lediglich so viel Strahlung, wie bei einer Röntgendarstellung der Lendenwirbelsäule eingesetzt wird. Es ist auch unerheblich, ob bei der Szintigraphie eine Aufnahme oder mehrere Aufnahmen gemacht werden, da – anders als beim Röntgen – keine Strahlung aus der Kamera kommt. Insofern hilft die Skelettszintigraphie in vielen Fällen, Strahlen einzusparen z.B. wenn mehrere Körperregionen untersucht werden sollen.